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Auswanderer Guide: Deine finanzielle Checkliste

Diese Finanzfragen solltest du vorab klären.

Träumst du davon, Deutschland den Rücken zu kehren und irgendwo anders neu zu starten? Egal ob aus Abenteuerlust, beruflichen Gründen oder einfach, um eine neue Umgebung zu erleben. Unser „Auswanderer Guide: Deine finanzielle Checkliste“ gibt dir kurz und bündig alle wichtigen Infos zu Wohnsitzfragen, Versicherungsangelegenheiten und Rentenbeiträgen. Es sind Antworten auf die Fragen, die sich die meisten angehenden Auswanderer zuerst stellen:
  • Soll ich meine Bankkonten in Deutschland auflösen?
  • Muss ich meinen Wohnsitz abmelden?
  • Welche Ausweisdokumente brauche ich zum Auswandern?
  • Was ist mit meiner Krankenversicherung?
  • Ist es sinnvoll, weiter in die Rente einzuzahlen?

Auswanderung und finanzielle Überlegungen:

Nicht jeder, der ins Ausland zieht, plant dort auf Dauer zu bleiben. Manche möchten nur für ein paar Jahre auswandern, während andere sich eine Rückzugsoption offenhalten, falls das Leben im neuen Land nicht den Erwartungen entspricht. Wieder andere möchten zwar dauerhaft im Ausland bleiben, haben aber finanzielle Verpflichtungen in Deutschland, wie Unterhalt, eine eigene Firma, Kredite, Mieteinnahmen etc.

Bankkonten in Deutschland – Auflösen oder behalten?

Wenn möglich, empfehle ich immer ein deutsches Bankkonto zu behalten (nicht möglich für USA-Auswanderer) und zusätzlich ein Konto im Ausland für regelmäßige Überweisungen zu eröffnen.  Internationale Überweisungen, insbesondere außerhalb der EU, sind teuer und es ist nicht immer sinnvoll, alle bestehenden Verträge sofort aufzulösen. Hier klicken für weitere Tipps zu internationalen Überweisungen. Weiterer Vorteil, wenn du dein deutsches Konto behältst: Das Geld ist bis 100.000 Euro durch die Einlagensicherung gut geschützt und die Inflation in Deutschland ist niedriger als in vielen anderen Ländern, was besonders vorteilhaft für die Altersvorsorge sein kann. Allerdings erlauben eben nicht alle Banken das Beibehalten eines deutschen Kontos bei Auswanderung, weil sie die Kapitaleinkünfte ihrer Kunden automatisiert an die Finanzbehörden melden. Sprich dazu mit deiner Bank.

Wohnsitz in Deutschland abmelden – ja oder nein?

Das Abmelden des deutschen Wohnsitzes hat zur Folge, dass du in Deutschland nicht mehr voll steuerpflichtig bist, keine Sozialabgaben mehr zahlst und nicht mehr unter die Krankenversicherungspflicht fällst. Das spart zum einen hohe Ausgaben und ist gesetzlich vorgeschrieben für alle, die hauptsächlich im Ausland leben, also mehr als sechs Monate im Jahr. Wer sich nicht abmeldet, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Strafe von bis zu 1.000 Euro geahndet werden kann. Weiterer Vorteil der Abmeldung: Du kommst sofort aus laufenden Verträgen wie Handyvertrag oder Internetverträgen raus. Trotz der Abmeldung musst du aber weiter z.B. Einkünfte aus deutschen Immobilien auch in Deutschland versteuern. Es ist auch wichtig, zu prüfen, ob dein Auswanderungsland ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Deutschland hat. Sprich dazu auch mit deinem deutschen Steuerberater. Aber die Abmeldung hat auch Nachteile: Viele Versicherungen – auch Haftpflicht- und gesetzliche Krankenversicherungen – erwarten einen Wohnsitz in Deutschland, unter Umständen muss man also Verträge auflösen, die man eigentlich gerne behalten würde.

Krankenversicherung – Was passiert bei Auswanderung?

Wer dauerhaft im Ausland lebt, sollte sich vorher dringend um die Krankenversicherung kümmern. Der gesetzliche Schutz erlischt, wenn du nicht mehr in Deutschland lebst. Und eine Auslandsreisekrankenversicherung ist nicht das Richtige, wenn du auswandern willst. Alternativ kannst du auch eine private internationale Krankenversicherung abschließen. Auch deutsche private Krankenkassen bieten solche Verträge an, die auch im Ausland gültig sind, allerdings verlangen sie meist einen Aufpreis für den Auslandsschutz. Zum Thema Krankenversicherung im Ausland findest du hier weitere Infos. Informiere dich auch bei deiner Krankenkasse in Deutschland vor der Auswanderung, ob eine Anwartschaft für dich Sinn macht, falls du nach ein paar Jahren wieder in die Heimat zurückkehrst.

Rentenbeiträge – weiterzahlen oder nicht?

Werden Beschäftigte nur für zwei Jahre ins Ausland entsandt oder ist der Auslandseinsatz absehbar, geht auch die Rentenversicherungspflicht im Ausland weiter, und der Arbeitgeber führt weiterhin Beiträge ab. Wer aber dauerhaft ins Ausland auswandert, muss nicht mehr in die deutsche Rentenkasse einzahlen, kann dies jedoch weiterhin freiwillig tun. Das hat Vorteile: Es lohnt sich für Jüngere, wenn sie insgesamt mindestens fünf Jahre lang Beiträge eingezahlt haben. Dann bekommen ihre Partner oder Kinder im Todesfall eine deutsche Hinterbliebenenrente. Zudem haben freiwillige Einzahler weiterhin Anspruch auf Erwerbsminderungsrente, falls sie später aus Krankheitsgründen nicht mehr voll arbeiten können.

Welche Ausweisdokumente brauche ich zum Auswandern?

Wer dauerhaft im Ausland lebt, braucht keinen Personalausweis mehr, wenn kein Wohnsitz in der Bundesrepublik besteht. Man kann jedoch den Personalausweis behalten (und auch im Ausland neu beantragen) und auf der Plastikkarte dann entweder die Auslandsadresse als neuen Wohnort eintragen lassen oder den Vermerk „keine Hauptwohnung in Deutschland“ wählen. Ein gültiger deutscher Reisepass ist das Wichtigste und sollte bei der Auswanderung noch mindestens sechs Monate gültig sein. Viele Staaten verlangen den Reisepass bei der Einreise. Hat man übrigens seinen Wohnsitz in Deutschland abgemeldet, kann man bei einer konsularischen Vertretung im Ausland später einen neuen Pass beantragen (und braucht nicht zurück in die Heimat zu reisen). Dafür muss musst du am ausländischen Wohnsitz angemeldet sein, falls es eine Meldepflicht gibt (gilt nicht z.B. für Irland oder UK). Aus dem Ausland kann man auch bei deutschen Bürgerämtern einen neuen Pass beantragen (geht unter Umständen sogar schneller als über die Botschaft). Wer ununterbrochen mindestens fünf Jahre in einem anderen EU-Land gelebt hat, erwirbt dort das Recht zum Daueraufenthalt und kann sich auf einen ausländischen Pass bewerben.

Meine Auswanderer-Checkliste

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